🧾 Bezahlkarte für Geflüchtete: Das kommt jetzt auf Herten zu

Last Updated on 4. April 2025 by Yvonne Usko

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Was steckt hinter der neuen Bezahlkarte für Geflüchtete – und wie ist Herten betroffen? In diesem Artikel bekommst du einen klaren Überblick: Von der Einführung über die Kritik bis zu den ganz konkreten Auswirkungen für unsere Stadt. 💳🌍

Dabei werfen wir nicht nur einen Blick auf die offiziellen Pläne und Fakten, sondern beleuchten auch die Diskussionen, Emotionen und Stimmen, die das Thema in Herten und ganz NRW begleiten. Was bedeutet die Umstellung für die Menschen in unserer Stadt – ob als Geflüchtete, Verwaltungsmitarbeitende oder Bürger:innen? Wie funktioniert die Karte im Alltag, und warum ist sie politisch so umstritten? All das – und mehr – klären wir hier für dich!

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📌 Das Wichtigste in Kürze

ThemaInfo
Was?
SocialCard/ Bezahlkarte für Geflüchtete
Wo?Erst Landeseinrichtungen, bald auch in Herten
Ab wann?In Herten voraussichtlich im 2. Quartal 2025
Wer bekommt sie?Menschen mit Asylbewerberleistungen und Analogleistungen
Was kann die Karte?Zahlen online und im Handel, max. 50 € Bargeld/Monat
Was nicht?Keine Nutzung im Ausland, kein Geldversand, kein Glücksspiel
Kritik?Einschränkung von Selbstbestimmung, Stigmatisierung

🗂️ Inhaltsverzeichnis

💳 Was ist die Bezahlkarte für Geflüchtete eigentlich?

Die Bezahlkarte (SocialCard) ist eine Art Prepaid-Debitkarte für Geflüchtete, die auf ein monatlich aufgeladenes Guthaben basiert. Ziel der Landesregierung ist es, das bisher übliche Verfahren der wöchentlichen Barauszahlung in den Geflüchteteneinrichtungen abzulösen und so ein einheitliches, digital gestütztes Bezahlsystem zu etablieren.

Das bedeutet konkret: Statt Bargeld gibt es künftig Guthaben auf einer Karte, die flexibel und sicher eingesetzt werden kann – allerdings mit bestimmten Einschränkungen. Diese neue Regelung betrifft nicht nur das Leben der Geflüchteten, sondern auch die Abläufe in den Kommunen – und wirft vielerorts gesellschaftliche und politische Diskussionen auf. In Herten bereitet man sich bereits auf die Umsetzung vor.

👉 Was sie kann:

  • Zahlung im Einzelhandel 🛒
  • Online-Einkäufe möglich 💻
  • Bargeldbezug bis zu 50 € pro Monat an Geldautomaten 🏧
  • Übersicht per App oder Webportal: www.socialcard.de 📱

🚫 Was nicht geht:

  • Kein Einsatz im Ausland
  • Keine Auslandsüberweisungen
  • Kein Einsatz für Glücksspiel oder erotische Dienstleistungen
  • Kein Überziehen – also keine Schulden möglich

🏛️ So läuft die Einführung in NRW

Seit dem 7. Januar 2025 wird die Bezahlkarte in NRW ausgegeben – ein wichtiger Schritt hin zu einer einheitlichen Versorgung von Geflüchteten im ganzen Bundesland. Der Start erfolgte zunächst in fünf ausgewählten Landeseinrichtungen, die als Pilotstandorte fungieren – jeweils eine pro Regierungsbezirk. Diese Phase dient dazu, technische Abläufe zu testen, Erfahrungen zu sammeln und eventuell notwendige Anpassungen vorzunehmen.

Sobald diese erste Runde abgeschlossen ist, sollen innerhalb von drei Monaten alle 50 Landeseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen folgen. Damit wird der Grundstein für eine landesweite Umsetzung gelegt, auf die im nächsten Schritt die Kommunen – also auch Herten – vorbereitet werden.

📌 Das Ziel: Innerhalb von drei Monaten soll die Einführung abgeschlossen sein.

💡 Interessant zu wissen:

  • NRW hat sich mit 13 anderen Bundesländern zusammengetan.
  • Die Einführung kostet rund 12 Millionen Euro.
  • Danach sind die Kommunen dran – darunter auch unsere Stadt Herten.

🏙️ Das plant die Stadt Herten

In der Stadt Herten ist der Kurs zur Bezahlkarte für Geflüchtete bereits klar:
Nach intensiven Debatten im Stadtrat hat sich die Stadt bewusst für eine aktive Beteiligung am Landesprojekt entschieden. Ein Opt-out, also die Möglichkeit, bei dem Projekt nicht mitzumachen, wurde Ende Dezember 2024 vom Stadtrat abgelehnt.

Diese Entscheidung fiel knapp, zeigt aber, dass in Herten ein klares Signal für einheitliche Verfahren und landesweite Zusammenarbeit gesetzt werden sollte. Auch wenn damit mehr Bürokratie auf die Kommune zukommt, sieht die Mehrheit des Rates in der Umsetzung der Bezahlkarte einen Beitrag zur Digitalisierung und besseren Kontrolle öffentlicher Mittel.

👉 Bedeutet:
Sobald die Kommunen einbezogen werden, macht Herten verbindlich mit.

Im Sozialausschuss am 27. März 2025 erklärte Andrea Viermann, Sozialamtsleiterin der Stadt:

„Es kommt ein deutliches Mehr an Verwaltungsaufwand auf uns zu.“

Darum wurde auch die Ausweitung auf Geflüchtete mit mehr als 3 Jahren Aufenthalt auf 2028 verschoben (ursprünglich 2026 geplant). Die Verwaltung beobachtet die Entwicklung genau.

👤 Wer bekommt die Bezahlkarte?

Zwei Gruppen sollen die Bezahlkarte für Geflüchtete nutzen:

1. Personen mit Grundleistungen

  • Status: Asylantrag gestellt, aber noch nicht entschieden
  • Bezugsdauer: max. 36 Monate
  • Leistung: Grundleistungen nach Asylbewerberleistungsgesetz

2. Personen mit Analogleistungen

  • Status: Länger als 3 Jahre in Deutschland, kein Schutzstatus, aber Duldung
  • Leistung: Entspricht etwa der normalen Sozialhilfe

Wichtig: Sobald eine Person eine Arbeit aufnimmt, muss die Bezahlkarte abgegeben werden.

🗣️ Was sagen Kritiker:innen?

Die Einführung der Bezahlkarte für Geflüchtete wird nicht nur positiv gesehen.

📣 Die Linke NRW nennt sie:

Reine Schikane für Menschen, die ohnehin wenig haben.“

🔍 Die Hauptkritik:

  • Begrenzung von Bargeld = weniger Selbstbestimmung
  • Beim Bezahlen wird der Flüchtlingsstatus sichtbar
  • Integration wird erschwert, z. B. beim Kauf gebrauchter Haushaltswaren oder Fahrräder auf Flohmärkten

Zur vollständigen Stellungnahme der Linken NRW

🏡 Was bedeutet das für Herten – auch für dich?

Selbst wenn du mit der Bezahlkarte für Geflüchtete nichts direkt zu tun hast, betrifft das Thema uns alle:

Für die Stadtverwaltung:

  • Mehr Verwaltungsaufwand 🧾
  • Schulungen und neue Abläufe notwendig 📚

Für die Stadtgesellschaft:

  • Integration verändert sich – in Schulen, Nachbarschaften, Vereinen 🤝
  • Diskussionen über Kontrolle und Freiheit werden lauter 🔄

Für den politischen Diskurs:

  • Wie wollen wir mit schutzsuchenden Menschen umgehen?
  • Vertrauen wir – oder schränken wir lieber ein?

✅ Fazit: Mehr als nur eine Karte

Die Bezahlkarte ist mehr als ein technisches Hilfsmittel – sie steht symbolisch für den aktuellen Kurs der deutschen und lokalen Asylpolitik. Sie ist Ausdruck eines neuen Umgangs mit geflüchteten Menschen, der von Effizienz und Kontrolle, aber auch von Diskussionen über gesellschaftliche Teilhabe geprägt ist.

In Herten ist die Entscheidung gefallen: Die Karte kommt – und zwar verbindlich. Das bedeutet nicht nur neue technische Prozesse, sondern auch eine neue Verantwortung für die Stadt und ihre Bürger:innen, den Umgang damit mitzugestalten.

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Was daraus entsteht, liegt auch an uns als Stadtgemeinschaft: Wie gehen wir miteinander um? Wie gestalten wir Integration in einer Zeit zunehmender Regulierung? Wird die Karte zu einem praktischen Werkzeug oder zu einem Symbol der Ausgrenzung?

Ob mehr Integration oder mehr Kontrolle, das zeigt sich erst mit der Umsetzung – auf dem Papier wie im Alltag. Wir bleiben dran. 💬

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