Neue Zeche Westerholt: Vom Bergbau zur blühenden Zukunft

Die Zeche Westerholt – viele im Ruhrgebiet kennen sie als Relikt einer vergangenen Ära. Doch heute steht dieses ehemalige Bergwerk im Zentrum eines aufregenden Wandels. Wo einst tausende Tonnen Kohle gefördert wurden, entstehen nun moderne Wohn- und Gewerbeflächen. Die Neue Zeche Westerholt ist ein echtes Vorzeigeprojekt des Strukturwandels: Nachhaltigkeit, Innovation und der Erhalt historischer Bauwerke gehen hier Hand in Hand.

Das Wichtigste in Kürze

  • Stilllegung: 2008, nach über 100 Jahren Betrieb
  • Neue Zeche Westerholt: Ein modernes, klimaneutrales Quartier entsteht
  • Renaturierung: Schaffung von Grünflächen für mehr Lebensqualität
  • Projektpartner: Regionalverband Ruhr, Herten, Gelsenkirchen
  • Fläche: 39 Hektar für Gewerbe und Wohnen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. Von der Zeche zur Neuen Zeche
  3. Ein moderner Lebensraum
  4. Grün statt Grau: Renaturierung auf dem Zechengelände
  5. Fazit

Einleitung

Wer heute durch die Straßen von Herten und Gelsenkirchen fährt, kann kaum ahnen, dass hier einst eine der größten Zechen des Ruhrgebiets stand. Die Zeche Westerholt prägte über 100 Jahre lang das Gesicht der Region, war Arbeitgeber für Tausende und produzierte jährlich Millionen Tonnen Kohle. Doch 2008 war Schluss – das Ende des Kohlebergbaus markierte auch das Ende der Zeche. Was bleibt, ist ein beeindruckendes Erbe, das heute in eine spannende Zukunft geführt wird.

Von der Zeche zur Neuen Zeche

Die Geschichte der Zeche Westerholt begann 1907 mit dem Abteufen der Schächte. Damals war das Ruhrgebiet das Zentrum der Kohleindustrie in Deutschland, und Zechen wie Westerholt versorgten das Land mit der nötigen Energie. Über Jahrzehnte war die Zeche der wirtschaftliche Motor der Region, besonders in den Hochzeiten des Kohleabbaus nach dem Zweiten Weltkrieg. Doch mit dem allgemeinen Rückgang der Steinkohleförderung kam auch für die Zeche Westerholt das Aus.

Heute beginnt für das Gelände ein neues Kapitel. Unter dem Namen „Neue Zeche Westerholt“ entsteht ein modernes Stadtquartier, das Wohnen, Arbeiten und Freizeit miteinander verbindet. Die Städte Herten und Gelsenkirchen haben sich zusammengeschlossen, um das 39 Hektar große Areal in ein zukunftsorientiertes Viertel zu verwandeln, in dem Klimaschutz und nachhaltige Energieversorgung im Vordergrund stehen.

Ein moderner Lebensraum

Was genau erwartet die Bewohner und Unternehmen der Neuen Zeche Westerholt? Das Ziel des Projekts ist es, ein Quartier zu schaffen, das nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich attraktiv ist. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der klimaneutralen Energieversorgung – ein Vorreiter für die Zukunft der Stadtentwicklung. Kurze Wege zwischen Arbeit und Wohnort sind ein weiterer Pluspunkt. Hier wird es möglich sein, in einem modernen, urbanen Umfeld zu leben und zu arbeiten, ohne auf grüne Oasen verzichten zu müssen.

Der Verkehr wird durch eine neue S-Bahn-Station Westerholt erleichtert, und wer lieber auf dem Fahrrad unterwegs ist, kann den nahegelegenen Radweg „Allee des Wandels“ nutzen, der sich durch das gesamte Ruhrgebiet schlängelt.

Das Projekt umfasst zudem den Ausbau von flexiblen Gewerbeflächen. Unternehmen können sich auf Grundstücken zwischen 1.000 und 10.000 Quadratmetern ansiedeln – perfekte Voraussetzungen für kleine Start-ups, aber auch größere Betriebe. Laut ersten Schätzungen könnten so rund 1.500 neue Arbeitsplätze entstehen, was dem Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet einen wichtigen Impuls geben würde.

Grün statt Grau: Renaturierung auf dem Zechengelände

Ein weiteres Herzstück des Projekts ist die Renaturierung. Hier wird ein ehemaliges Industriegebiet in ein grünes Paradies verwandelt. Auf dem Gelände der Zeche sollen Parks und Erholungsflächen entstehen, die sowohl den Bewohnern als auch der Natur zugutekommen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der wassersensiblen Gestaltung: Regenwasser wird aufgefangen und in die Landschaft integriert, um natürliche Lebensräume zu fördern und gleichzeitig den Hochwasserschutz zu verbessern.

Diese Grünflächen werden nicht nur zur Erholung dienen, sondern sind auch ein wichtiger Bestandteil der ökologischen Strategie der Neuen Zeche Westerholt. Mit der Schaffung von Lebensraum für Pflanzen und Tiere wird die Renaturierung ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität sein.

Fazit

Die Neue Zeche Westerholt zeigt, wie aus einem stillgelegten Bergwerk ein modernes, nachhaltiges Stadtquartier entstehen kann. Das Projekt verbindet die historische Bedeutung der Zeche mit einer zukunftsorientierten Stadtplanung, in der Wohnen, Arbeiten und Naturschutz harmonisch miteinander vereint werden. Mit einem starken Fokus auf klimaneutrale Energieversorgung, Renaturierung und wirtschaftliche Entwicklung könnte das Quartier ein Vorbild für ähnliche Projekte im Ruhrgebiet und darüber hinaus werden. Die Bewohner von Herten und Gelsenkirchen dürfen gespannt sein auf die kommenden Jahre – es wird viel passieren auf dem ehemaligen Zechengelände.

Weitere Informationen:

Bildquelle: Gelsenkirchen Bergwerk Westerholt 3.jpg – Wikimedia Commons

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