Bergbaumuseum Mühlpforte: Ein Ort gelebter Erinnerung mitten in Herten-Westerholt

Wer in Herten-Westerholt mehr über den Alltag der Kumpel unter Tage erfahren will, sollte dem Bergbaumuseum Mühlpforte unbedingt einen Besuch abstatten. Denn hier, mitten im historischen Ambiente des Alten Dorfs, erwartet euch ein einzigartiger Einblick in das Leben unter Tage, das Arbeiten in der Zeche und die Bedeutung des Bergbaus für die Region. Welche spannenden Exponate, Geschichten und besonderen Details euch bei einem Besuch erwarten, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

  1. Ein Schatz der Erinnerung – mitten im Alten Dorf
  2. Was gibt es zu sehen?
  3. Öffnungszeiten & Besuchsinfos
  4. Lage & Anfahrt
  5. Warum sich ein Besuch lohnt
  6. Noch mehr Infos?

Ein Schatz der Erinnerung – mitten im Alten Dorf

Das Bergbaumuseum Mühlpforte ist nicht nur ein Ort des Erinnerns, sondern auch ein Symbol für die Verbundenheit der Hertener Bevölkerung mit ihrer Geschichte. Das kleine Museum befindet sich in einem historisch bedeutsamen Gebäude: der Mühlpforte, einem denkmalgeschützten Torhaus, das früher als Durchgang für Kaufleute und Fuhrwerke diente. Der bauliche Verfall in den 90er-Jahren drohte dieses wertvolle Stück Geschichte verschwinden zu lassen. Doch durch gemeinschaftliches Engagement – unter anderem durch den Knappenverein St. Barbara Bergmannsglück/Westerholt 1993 e.V. – wurde das Bauwerk aufwendig restauriert und einer neuen Bestimmung zugeführt.

Die Eröffnung des Museums im Jahr 2000 war das Ergebnis jahrelanger, ehrenamtlicher Arbeit. Heute ist es nicht nur ein Treffpunkt für Vereinsmitglieder, sondern offen für alle, die sich für die Geschichte des Bergbaus im Ruhrgebiet interessieren. Besucher finden hier eine einzigartige Verbindung aus Architektur, Kulturgeschichte und emotionalem Erinnerungsort. Besonders der persönliche Einsatz der ehemaligen Bergleute, die viele der ausgestellten Objekte selbst gestiftet haben, verleiht dem Museum seine besondere Atmosphäre.

Versteckt zwischen Kopfsteinpflaster und historischen Fassaden liegt ein echter Geheimtipp: das Bergbaumuseum Mühlpforte. Betrieben vom Knappenverein St. Barbara Bergmannsglück/Westerholt 1993 e.V., erzählt dieses kleine, aber feine Museum die Geschichte des Bergbaus im Ruhrgebiet – authentisch, persönlich und mit viel Herzblut.

Die Mühlpforte selbst, ein unter Denkmalschutz stehendes Torhaus, wurde mit großem Engagement restauriert. Anfang der 90er-Jahre beinahe dem Verfall preisgegeben, retteten der Graf von Westerholt, die Stadt Herten, die Denkmalpflege und der Knappenverein das Gebäude in letzter Minute. Nach über 1300 ehrenamtlichen Arbeitsstunden wurde das Haus im Jahr 2000 wiedereröffnet – und beherbergt seither das liebevoll gestaltete Museum.

Was gibt es im Bergbaumuseum Mühlpforte zu sehen?

Die Ausstellung im Bergbaumuseum Mühlpforte entführt Besucher in den harten und zugleich faszinierenden Alltag der Kumpel. In den liebevoll gestalteten Räumen – vor allem im Dachgeschoss des historischen Torhauses – stehen zahlreiche Originalobjekte bereit, die vom Leben und Arbeiten unter Tage erzählen. Dabei sind nicht nur technische Geräte zu sehen, sondern auch viele persönliche Gegenstände, die einen intimen Blick auf das Berufsleben im Schacht erlauben.

Ein besonderes Highlight ist der Funk-Alarmempfänger der Grubenwehr aus den 1950er Jahren – ein seltener Zeitzeuge, der eindrucksvoll zeigt, wie wichtig Kommunikation und Sicherheit im Bergbau waren. Daneben stehen typische Werkzeuge wie Presslufthammer und Pannschüppe. Weitere Ausstellungsstücke wie das berüchtigte „Arschleder“ oder die „Kaffeepulle“ illustrieren die harte Realität und den einzigartigen Humor der Bergleute. Ergänzt wird die Sammlung durch ein ungewöhnliches Gemälde, das das letzte Abendmahl inmitten eines modernen Abbaubetriebs zeigt – ein stiller Hinweis auf die spirituelle Dimension, die für viele Arbeiter unter Tage bedeutend war.

Die Ausstellung ist eine Reise in den Alltag der Bergleute – direkt unter dem Dach des historischen Torhauses. Gezeigt werden unter anderem:

  • Presslufthammer
  • „Pannschüppe“ und „Arschleder“
  • Bergmannsklötzchen
  • Kaffeepulle & Waschkorb
  • Funk-Alarmempfänger der Grubenwehr (1950er Jahre)
  • Ein Gemälde, das das letzte Abendmahl in einem modernen Abbaubetrieb darstellt

Die Sammlung ist klein, aber beeindruckend detailreich. Sie richtet sich sowohl an Neugierige ohne Vorkenntnisse als auch an ehemalige Kumpel, die sich erinnern wollen.

Öffnungszeiten & Besuchsinfos

Adresse: Schlossstraße 1
45701 Herten-Westerholt

Öffnungszeiten:

  • Donnerstags: 09:00–12:00 Uhr
  • Sonntags: 14:00–17:00 Uhr

Der Eintritt ist frei, um eine kleine Spende wird gebeten.

Gruppenführungen sind nach vorheriger Absprache ebenfalls möglich.

🗓 Termin vereinbaren: www.muehlpforte.com
📞 Telefon: 0209 / 143859
📧 Kontakt: kunibert-kiehne@t-online.de

Lage & Anfahrt

Das Museum liegt im Herzen des Alten Dorfs Westerholt, gleich neben dem Schloss Westerholt und dem Golfclub. Mit dem ÖPNV ist die Mühlpforte gut zu erreichen:

Busverbindungen zur Haltestelle „Schlossstraße“:

StartpunktLinien
Buer Rathaus211, 212, 238
GE-Hassel211, 212, 243
Herten Mitte211, 212, 243
Langenbochum238, 243
Recklinghausen Hbf238

Warum sich ein Besuch im Bergbaumuseum Mühlpforte lohnt

Ein Besuch im Bergbaumuseum Mühlpforte ist weit mehr als nur ein Spaziergang durch eine Ausstellung. Es ist eine emotionale Reise in die Vergangenheit, die sowohl ältere Besucher, die selbst oder über ihre Familien mit dem Bergbau verbunden sind, als auch jüngere Generationen anspricht, die mehr über die Wurzeln ihrer Heimat erfahren möchten. Gerade in einer Zeit, in der sich das Ruhrgebiet stetig wandelt, ist es wichtig, Orte zu erhalten, die von der industriellen Vergangenheit berichten.

Das Museum lebt nicht nur durch seine Exponate, sondern vor allem durch die Menschen, die es mit Leben füllen. Die ehrenamtlichen Mitglieder des Knappenvereins führen persönlich durch die Ausstellung und erzählen aus erster Hand vom Leben unter Tage – authentisch, direkt und mit viel Herz. Diese persönliche Note macht den Museumsbesuch einzigartig und zu einem echten Erlebnis. Zusätzlich werden Gruppenführungen angeboten, die individuell abgestimmt werden können, was das Museum auch für Schulklassen und Vereine interessant macht.

Durch die zentrale Lage im historischen Alten Dorf Westerholt ist ein Besuch zudem ideal mit weiteren Ausflügen kombinierbar. Ob ein Spaziergang zum nahegelegenen Schloss Westerholt oder eine Einkehr in die lokalen Gastronomiebetriebe – der Besuch im Bergbaumuseum lässt sich hervorragend in einen erlebnisreichen Tag einbinden.

„Wir möchten nicht nur Technik zeigen, sondern Erinnerungen bewahren.“
– Knappenverein St. Barbara

Das Museum ist mehr als eine Ausstellung. Es ist ein lebendiger Treffpunkt, an dem sich Geschichten, Menschen und Traditionen begegnen. Wer hierher kommt, erlebt ein Stück Hertener Identität – echt, direkt und kostenlos.

Gerade in einer Zeit, in der viele Zechen längst verschwunden sind, bewahrt die Mühlpforte nicht nur Werkzeuge, sondern auch das Lebensgefühl des Reviers.

Noch mehr Infos?

Aktuelle Eindrücke, Veranstaltungen und weitere Infos gibt’s auf der Facebook-Seite des Museums:
👉 facebook.com/BergbaumuseumMuehlpforte

Tipp zum Schluss:
Kombiniere deinen Besuch mit einem Spaziergang durch das wunderschöne „Alte Dorf Westerholt“. Geschichte und Erholung liegen hier nur wenige Schritte voneinander entfernt.

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